Apennin 2002

Total: 1'747 Kilometer, 21'777 Höhenmeter
Eine zwar feuchte aber trotzdem schöne Ferienreise.

Die Etappen:

  1. Livorno - San Terenzo 127 Km 584 HM
  2. San Terenzo - Cervarezza 53 Km 1670 HM
  3. Cervarezza - Toano 49 Km 1026 HM
  4. Toano
  5. Toano - Pavullo 56 Km 850 HM
  6. Pavullo - Porretta Terme 63 Km 940 HM
  7. Porretta Terme - Vicchio 86 Km 1507 HM
  8. Vicchio - Poppi 56 Km 976 HM
  9. Poppi - Bagno di Romagna 46 Km 1153 HM
  10. Bagno di Romagna - Città di Castello 77 Km 657 HM
  11. Città di Castello - Sasso Ferrato 88 Km 830 HM
  12. Sasso Ferrato - Camerino 63 Km 954 HM
  13. Camerino - Ascoli 95 Km 1068 HM
  14. Ascoli - Teramo 43 Km 645 HM
  15. Teramo - Villanova (Chieti) 109 Km 1644 HM
  16. Villanova - Lago di Scanno 86 Km 1165 HM
  17. Lago di Scanno - Pescasseroli 49 Km 855 HM
  18. Pescasseroli - Tagliacozzo 74 Km 396 HM
  19. Tagliacozzo - Rieti 79 Km 610 HM
  20. Rieti - San Gemini 60 Km 485 HM
  21. San Gemini - Perugia 100 Km 1253 HM
  22. Perugia - Arezzo 102 Km 609 HM
  23. Arezzo - Poggibonsi 87 Km 1000 HM
  24. Poggibonsi - Livorno 99 Km 900 HM

Abruzzen
Bild oben: Blick von der SS81 zu den Abbruzzen

Dienstag, 30.4.2002 Livorno - San Terenzo 127 Km 584 HM

Früher Start in Livorno, durch das Industrie- und Hafenviertel der Küste entlang. Um den Arno zu überqueren, mussten wir durch Pisa, wo wir noch dem schiefen Turm einen Besuch abstatteten. Bei Marina di Torre d. Lago Puccini wieder an die Küste. Durch alle Badeorte wie Viaréggio, Forte dei Marmi, Marina di Massi bis Marinella di Sarzana wo wir die Küste verliessen. Wir hofften in Sarzana Unterkunft zu finden. Da war aber kein Albergo!
Also galt es nach 110km in den Beinen noch den Foce il Cuccu mit 514m zu überwinden. Das einzige Hotel in Fosdinovo auf 500m war im Umbau - also weiter!
Schliesslich kamen wir zu einem Agrotourismo wo wir offensichtlich willkommen waren. Der Besitzer brachte uns als Zugabe zum bereits reichlichen Nachtessen noch zwei frische Zwiebeln aus seinem Garten, die wir auf seine Empfehlung roh mit Olivenöl genossen.

Mittwoch, 1.5.2002 San Terenzo - Cervarezza 53 Km 1670 HM

Erst galt es noch einen Zufluss zur Magra zu überqueren. Dann gings nur noch bergauf. Bei Fivizzano machten wir eine Pause und kauften Getränke ein. Zum Glück war da am 1. Mai überhaupt ein Geschäft offen!
Mit 1261m war der Passo di Cerreto erklommen. Es war recht kalt da oben, also rüsteten wir uns gleich für die Abfahrt in die Provinz Reggio Emilia. Diese Abfahrt hatte es allerdings in sich. Ab etwa 700m begann eine Berg- und Talfahrt. So kamen bis Cervarezza die 1670 Höhenmeter zusammen.
Hier auf 900m fanden wir Unterkunft in einem kleinen Albergo. Die Besitzerin zeigte mir noch die zu Ferienwohnungen umgebauten Zimmer. Sie hofft auf Feriengäste aus Holland.

Donnerstag, 2.5.2002 Cervarezza - Toano 49 Km 1026 HM

Erst gings noch etwas bergauf bis 1017m dann genossen wir eine Abfahrt auf etwa 500m hinunter. Bei Gatta überquerten wir die Sécchia, welche dem Po ganz anständig Wasser bringen kann. Auf dieser Strecke fuhren wir sozusagen um den Granitbrocken Pietra Bismantova, welcher von allen Seiten ein malerisches Szenario bietet. Es begann zu regnen. Und ausserdem war in Toano der letzte Ort mit sicherer Unterkunft vor einer längeren Etappe ohne Unterkünfte. Also installierten wir uns in einem ansprechenden Hotel bereits mit der Absicht das angekündigte Schlechtwetter zu überdauern.
Noch ein guter Link zu: Pietra Bismantova

Freitag, 3.5.2002 Toano

Und wirklich, es regnete heftig und fast den ganzen Tag. Toano liegt auf 842m und es war kalt, ganz wie bei uns zuhause in den Bergen. Wir bekundeten unsere Absicht, unsere Haare schneiden zu lassen, worauf die Wirtin uns gleich beim Coiffeur anmeldete.
Als wir zurückkamen behändigten wir unseren Lesestoff, Zeitungen, ausserdem hatte ich ein englisches Buch und Kopien aus meinen Englisch-Lehrmitteln dabei. Schliesslich begann ich so zu frieren, dass ich ein zweites Paar Socken und unter die 'schönen Hosen' die Wanderhosen anzog. Ein Teller Spaghetti und ein Glas Wein halfen noch etwas weiter für das Wohlbefinden.
Im Laufe des Nachmittags zog ich mich zu einem Schläfchen ins Zimmer zurück. Aber, welcher Schreck! Da lag mein Velogepäck neben dem Bett unter dem Fenster in einer grossen Wasserlache! Und woher kam das Wasser? Der Fenstersims hatte einen durchgehenden Riss. Durch diesen drang das Wasser ins Zimmer direkt zu meinem Gepäck. Statt des Mittagschläfchens sortierte ich den ganzen Inhalt und hängte und legte alles zum Trocknen auf.
Die Wirtin und ihre Helferin nutzten den Tag zu Tortelloniherstellung. Ich liess mir das genau erklären.

Samstag, 4.5.2002 Toano - Pavullo 56 Km 850 HM

Am Morgen regnete es noch immer. Wir richteten aber unser Gepäck um gleich loszufahren sobald der Regen aufhörte. Das war um etwa 10 Uhr der Fall.
Unsere Geduld wurde belohnt. Wir konnten eine schöne Abfahrt zum Fluss Sécchia geniessen. Da die Berge noch immer tief mit Wolken verhangen waren, entschieden wir uns für die Talvariante. Der Monte Cimone musste warten.
Wir folgten etwa sechs Kilometer dem Flusslauf. Diese Strecke war besonders eindrücklich, denn die Strasse steht gewissermassen auf Stelzen über dem Fluss. Nach den intensiven Regenfällen war auch klar warum. Dann gings weiter wieder bergan durch das Tal der Rossenna. Bei Mad. del Baldacin erreichten wir wieder 767m. In Pavullo 'landeten' wir einem Jugendstilhotel, das sich auf besondere Hochzeitsfeiern spezialisiert hat. Auch unser Zimmer war besonders stilvoll mit Stukkaturen.
Und noch ein Link zur Sécchia

Sonntag, 5.5.2002 Pavullo - Porretta Terme 63 Km 940 HM

Als wir am Morgen aus dem Hotel traten, staunten wir nicht schlecht. Der Monte Cimone war mit Schnee bedeckt! Wir fuhren noch ein Stück weit in Richtung Cimone. Bei Fanano konnten wir uns gerade noch vor einem drohenden Gewitter retten. Sestola und Pian del Falco am Monte Cimone, welche eigentlich unsere Ziele gewesen wären, lagen offensichtlich unter Dauerregen. Also drehten wir ab und fuhren weiter nach Porretta Terme.

Montag, 6.5.2002 Porretta Terme - Vicchio 86 Km 1507 HM

Die richtige Strasse aus Porretta zu finden war nicht so leicht. Eine sehr steile Strasse brachte uns rasch von 350m auf 725m. Zur Belohnung gabs eine schöne Höhenstrasse und dann eine Abfahrt zum Lago di Suviana. Aber wies halt so ist, dann begann das Steigen von Neuem. Vor Castilglione dei Pépoli waren wir wieder auf 900m. Dort kreuzten wir die 'alte Passstrasse', welche Bologna mit Florenz verbindet, Nahe der Autobahnraststätte Roncobilaccio fuhren wir unter der Autobahn durch um schliesslich über den Passo d. Futa mit 903m wieder in die Toskana zu gelangen. Die Abfahrt beinhaltete wieder einmal ein paar Gegensteigungen, so dass einige Höhenmeter zusammenkamen. In Borgo s. Lorenzo fanden wir kein Albergo. Dafür gab's in Vicchio ein ganz neues sehr schön an einem See gelegenes Motel.. Wir wählten ein Hotel im Zentrum wo wir jedoch nicht essen konnten. In der Trattoria über die Gasse wurden wir dann ganz schön übers Ohr gehauen. Der Wirt verlangte für zwei Esspressi 9 Euro!

Dienstag, 7.5.2002 Vicchio - Poppi 56 Km 976 HM

Erst gings noch ganz locker dem Fluss Sieve entlang. Auf etwa 144m, wo wir den Fluss querten, war der tiefste Punkt der Etappe erreicht. Der Valico Croce a Mori mit 955m war ein Berggrat des Monte Falterone. Der Berg gibt auch dem dortigen Nationalpark seinen Namen. Ganz in der Nähe entspringt der Fluss Arno, welcher nach einem riesigen Bogen schliesslich durch Florenz fliesst.
Wir folgten dem Arno bis Poppi. Um in die Altstadt von Poppi zu gelangen gabs noch einen 'Krampf'. Diese liegt wie viele italienische Städte auf einem Hügel. Wir hatten noch genügend Zeit die Burg zu besuchen und durch das Städtchen zu schlendern.

Mittwoch, 8.5.2002 Poppi - Bagno di Romagna 46 Km 1153 HM

Das Ziel war klar. Wir wollten durch den Nationalpark Monte Falterone - Camigna. Doch auf der Höhe von Moggiona begann es zu regnen. Hier ist die Abzweigung zum interessanten Teil dieser Etappe. Aber das schlechte Wetter hielt uns davon ab, bis auf über 1400m aufzusteigen. Wir verbrachten eine Stunde in der Bar bei der ehemaligen Einsiedelei Archicenobio di Camaldoli um den Regen vorbeigehen zu lassen. Zum Abbrechen war es noch zu früh am Tag, und der Wetterbericht versprach nichts Besseres auf den kommenden Tag. Also richteten wir uns wieder unter unseren Regenponchos ein und fuhren weiter. Die Abfahrt nach dem Passo di Mandrioli mit 1173m wäre äusserst fotogen gewesen, aber es regnete so heftig, dass ich es nicht wagte den Fotoaparat aus dem Etui zu nehmen. Zum Glück fand ich auf unserem Spaziergang durch Bagno Romagna noch zwei Postkarten von der geologisch spektakulären Aussicht.

Donnerstag, 9.5.2002 Bagno di Romagna - Città di Castello 77 Km 657 HM

Am Morgen regnete es immer noch. Wir stiegen durch ein enges Tal zum Valico di Montecoronato mit 853m. Im letzten Stück zum Pass hatten wir extrem viel Gegenverkehr. Ein Stück der baulich anspruchsvollen Autobahn war gesperrt. Zweieinhalb Kilometer nach dem Pass war dann die Landstrasse gesperrt. Die Alternative wäre 13km Autobahn gewesen. Was machen? Wir entschieden uns für die Landstrasse, auf die Gefahr hin, dass wir umkehren mussten. Diese Landstrasse war in einem bedenklichen Zustand. Zu Fuss oder mit dem Velo zwar begehbar, jedoch teilweise abgerutscht oder mit Absätzen wie bei einer Treppe. Dafür konnte man sehen, wie die Natur die Strasse zurückeroberte. Als ich einmal austreten musste, fauchte ganz nahe ein Tier. Diese wilde Gegend ist das Einzugsgebiet des Tibers, der später durch das kultivierte Rom fliesst.
Wir folgten dem Tiber und genossen besonders die Fahrt entlang dem Lago di Montedoglio. Wir wählten eine kleine Strasse entlang den Bergen. Bei Anghiari leisteten wir uns noch einen Zvieri. Unnötigerweise, denn nach etwa 15 km brachen wir wegen erneutem Regen in Citta di Castello die Etappe ab.

Freitag, 10.5.2002 Città di Castello - Sasso Ferrato 88 Km 830 HM

Bis Umbertide (247m) blieben wir im Tal des Tibers, dann mit der Nr. 219 nach Gubbio. Dort begann es wieder ernstaft zu steigen. Bei der Madonna della Cima auf 777m hatten wir den Pass. Eine beschwingte Abfahrt führte uns nach Scheggia auf 580m. Da begann die Fahrt durch den Parco Reg. d. Monte Cucco. Die Gegend ist so wild, dass ich einmal den Eindruck hatte, die Bach und Strasse würden demnächst in einem grossen Loch versinken und wir müssten umkehren. Das war die Schlucht des Torrente Sentino. Aber schliesslich gab es einen romantischen Ausweg und wir suchten Unterkunft in Sasso Ferrato.

Samstag, 11.5.2002 Sasso Ferrato - Camerino 63 Km 954 HM

Bis Bivio Ercole fuhren wir ziemlich genau südwärts. Als wir Lust auf einen Cappucciono hatten, folgten wir einer Tafel zu einer Bar. Diese führte uns ebenso zu einem Sportfischer-Teich. Die Fischer frönten ihrem Hobby und fischten um die Wette. Bei Bivio Ercole schlugen wir einen Haken ostwärts um ein Stück auf der Nr. 361 zu fahren. die entgegengesetzte Richtung hätte uns zum Monte Pennino geführt. So fuhren wir in Richtung Monti Sibillini. Doch bei Camerino kamen wir in ein heftiges Gewitter. Wir suchten Schutz und verbrachten über eine Stunde unter einem schmalen Balkon mit den Fersen satt an der Hausmauer. Als der Regen nachliess suchten wir Unterkunft. Schliesslich konnten wir noch ohne Regen einen Spaziergang durch die Stadt machen.

Sonntag, 12.5.2002 Camerino - Ascoli 95 Km 1068 HM

Dies war die Regenetappe, die ich wohl nie vergessen werde. Wir wollten nicht noch einmal einen ganzen Tag in einem Hotel verbringen. Also fuhren wir trotz schlechter Prognose und Regen weiter. Eigentlich wäre es eine traumhafte Etappe entlang der Monti Sibillini gewesen.
Aber die Gipfel waren meistens in Wolken gehüllt. Dafür gab es schöne Orchideen zu bewundern. Als wir in Ascoli Piceno einfuhren, regnete es noch immer. Eine Polizistin gab uns einen Tip für eine günstige Unterkunft. Ich wählte ein grösseres Zimmer, damit wir unsere Sachen trocknen konnten.

Montag, 13.5.2002 Ascoli - Teramo 43 Km 645 HM

Der Morgen begrüsste uns mit einem tief blauen Himmel, als ob es nie geregnet hätte. Wir waren nur gut 20 km vom Meer entfernt, doch wir wollten weiter, um das schöne Wetter auf dem Velo zu nützen. Hier trafen wir mit der Nr. 81 auf eine der schönsten Strassen für Veloreisende. Einmal war es gar möglich auf der einen Seite das Meer und auf der anderen Seite den Gran Sasso d'Itala zu sehen. Da wiederum schwarze Wolken im Anzug waren, und wir noch einen Velomechaniker brauchten, brachen wir die Etappe in Teramo ab. Die Stadt ist auch absolut besuchenswert und es gab somit schon fast einen Ruhetag.

Dienstag, 14.5.2002 Teramo - Villanova (Chieti) 109 Km 1644 HM

Endlich hatten wir wirklich schönes Wetter. Wir blieben auf der Nr. 81. Die Strasse hat einen Namen VIA PICENA APRUTINA. Sie ist nicht zu unterschätzen. Sie ist kurvig und coupiert. Sie führt auf halber Höhe zwischen dem Meer und den Bergen und es gibt immer wieder Bäche zu überqueren, die vom Gebirge zum Meer fliessen. Aber wir hatten Probleme eine Unterkunft in diesem Gebiet zu finden. Letztlich mussten wir hinunter bis Villanova in die Nähe von Chieti, wo wir unmittelbar neben der Autobahn unterkamen.

Mittwoch, 15.5.2002 Villanova - Lago di Scanno 86 Km 1165 HM

Wir folgten dem Fiume Pescara. Doch das Tal ist eng und es war interessant zu sehen, welche baulichen Probleme die Erbauer der Verbindung Pescara - Rom zu lösen hatten. Wie an vielen Orten in Italien steht die Autobahn über lange Strecken auf massiven zylindrischen Säulen. So kann das Wild zirkulieren und das Wasser kann keinen grösseren Schaden anrichten. Bei Popoli auf nur 254m treffen drei italienische Parks zusammen: Parco Nationale del Gran Sasso mit dem Corno Grande (2912m), Parco Nationale della Maiella mit dem Monte Amaro (2793m) und ein regionaler Park mit dem Monte Sirente (2349m). Man ist also ganz schön im Gebirge.
Wir stärkten uns für die Weiterfahrt und gelangten in das weite Tal des Fiume Gitzio. Bei Sulmona suchten wir die Nr. 479 und stiegen auf bis zum Lago di Scanno, wo wir komfortabel übernachteten.

Donnerstag, 16.5.2002 Lago di Scanno - Pescasseroli 49 Km 855 HM

Das Tagesziel war Pescasseroli. Beim Pass Bocca di Pantano mit 1564 m berührten wir den Nationalpark der Abruzzen. Die Nr. 479 führte uns entlang des Parks und bei Villetta Barrea, dem südlichsten Punkt unserer Reise, pedalten wir in den Park hinein. Dieser Park ist besonders berühmt für seine Bären und Wölfe.
Wir besuchten das Informationscenter in Pescasseroli und stellten fest: Es hat sich nichts geändert seit 1987! Wir schlenderten durchs Dorf und kauften noch Getränke ein für den kommenden Tag. Wegen eines Feiertages war das gar nicht so einfach. Da der langfristige Wetterbericht nichts Gutes verhiess, beschlossen wir nur eine Nacht zu bleiben.

Freitag, 17.5.2002 Pescasseroli - Tagliacozzo 74 Km 396 HM

Bis zum Passo del Diavolo auf 1400 m gings noch leicht bargauf. Dann kam eine spektakuläre Abfahrt über Gioia die Marsi bis in die Ebene von Avezzano auf 695 m. Beim Cappucino in Avezzano erfuhren wir, die Marsi waren keine Marsmenschen, sondern ein besonderer Menschenschlag zur Zeit Nero's. Und Nero hätte die sumpfige Ebene durch die Erbauung eines unterirdischen Kanals fruchtbar gemacht. Man müsste der Sache einmal nachgehen! Auf der VIA VALERIA, der Nr.5 fuhren wir bis Tagliacozzo wo wir passende Unterkunft fanden. Wir spazierten noch durch das steile Städtchen und genossen abendes ein hervorragendes Fisch-Nachtessen.

Samstag, 18.5.2002 Tagliacozzo - Rieti 79 Km 610 HM

Bis Pietrasecca blieben wir auf der Via Valeria. (Diese wird vor Rom zur Via Tiburtina). Das Wetter war zu schön, um die Grottten von Pietrasecca zu besuchen. Vielleicht ein anderes Mal! Wir fuhren über die Brücke und benützten die Strasse auf der rechten Seeseite.In einer sanften Abfahrt näherten wir uns dem geografischen Zentrum Italiens: Rieti. Und im Zentrum von Rieti bezogen wir auch Unterkunft. Es war Samstag und etwas los. Einerseits Antiquitätenmarkt und andererseits eine Wahlveranstaltung. Direkt vor unserem Zimmer war eine Open Air Disco installiert. Als wir vom Stadtrundgang zurückkamen lief gerade der Sound Check! Wir insistierten und erhielten ein anderes Zimmer, obwohl wir das aktuell bereits absolut im Gebrauch hatten.

Sonntag, 19.5.2002 Rieti - San Gemini 60 Km 485 HM

Weiter ging es nordwärts auf der Nr. 79 durch das Teilreservat der beiden Seen Lago di Ripa Sottile und dem Lago Lungo. Besonders schön war es entlang des Lago Piediluco, der für seine Regatten berühmt ist.Hier waren wir wieder in Umbrien.
Durch Terni mussten wir den Weg suchen. Da wir schon früher hier waren, unternahmen wir keine Besichtigung. Am Ausgang Ternis konnten wir uns gerade noch in ein Kongresszentrum flüchten, bevor ein heftiges Gewitter losbrach. Bei San Gemini brachen wir die Etappe wieder einmal wegen dem Regen ab. Doch wie meistens, konnten wir später wenigstens noch einen Spaziergang durch den malerischen Ort machen.

Montag, 20.5.2002 San Gemini - Perugia 100 Km 1253 HM

Bis Todi war die Strecke noch ziemlich coupiert. Wir liessen Todi auf uns einwirken, obwohl wir nicht das erste Mal hier waren. Und ausserdem gings doch noch recht den Berg hinauf, so dass wir schliesslich ein Glacé verdient hatten! Dann kamen wir ins Tal des Tibers, nahmen aber die weniger befahrene Strasse über Marsciano. (Nr. 397 und Nr. 317) Das war eine sehr schöne Velo-Strecke.
Perugia musste wie viele andere berühmte italienische Städte erst verdient werden. Doch die Aussicht von da ist eine Belohnung. Unterkunft wollten wir Ausgangs Perugia's in Richtung des Lago di Trasimeno. Aber es gibt einfacheres als das! Nach einigen Irrwegen schafften wir das beim Stadion.

Dienstag, 21.5.2002 Perugia - Arezzo 102 Km 609 HM

Hans findet immer wieder speziell geeignete Strassen zum Velofahren. So überquerten wir erst noch den Passo di Lupo, bevor wir an den Lago di Trasimeno kamen. Wir hatten früher hier schon Ferien gemacht. Wir schwelgten in Erinnerungen während wir dem Ostufer entlang fuhren. Bei Borghetto verliessen wir den Lago di Trasimeno und kamen in die Toskana.
Wir fuhren weiter über Cortona, mieden die Nr. 71 und fuhren über kleine Nebensträsschen durch die Ebene des Valle di Chiana nach Arezzo.
In Arezzo galt es wieder einmal ein passendes Zimmer zu suchen. Brauchbare Duschen sind in Italien oft Glücksache. Der obligate Stadtspaziergang erstreckte sich daher bis in die Dämmerung.

Mittwoch, 22.5.2002 Arezzo - Poggibonsi 87 Km 1000 HM

Von Arezzo fuhren wir auf der Nr. 69, die nach Florenz führt, westwärts weiter. Bei Montevarchiverliessen wir das Tal des Arno und fuhren durch das Chiantigebiet über Radda und Castellina (632m) nach Poggibonsi (116m).
Die etwa 20 km lange Abfahrt war einmalig. Die Neigung war gerade so, dass man nicht bremsen musste. also praktisch keine Energievernichtung. Das Hotel, in dem wir übernachteten, war das einzige, das in Betrieb war. Die meisten Gäste waren Velofahrer. Wie immer machten wir noch einen Spaziergang durch die Stadt. Und diese hat uns in Ihrer Lebendigkeit überrascht.

Donnerstag, 23.5.2002 Poggibonsi - Livorno 99 Km 900 HM

Die Fahrtrichtung war weiterhin westlich Richtung Cecina an der Westküste. Wir nahmen die Nr. 68. Von ferne grüsste San Gimignano. An der Strasse liegt auch noch Volterra. Somit strampelten wir das dritte Mal in unserer Velokarriere in diese Hügelstadt hinauf. Aber wir fuhren weiter.
Die Abfahrt zur Saline di Volterra belohnte wieder einmal für die vorangegangene Anstrengung. Wir waren schneller als die Wohnmobile! Ab Cécina nahmen wir die alte VIA AURELIA, die uns zurück nach Livorno führte. Typisch für diese Reise: Wir hatten am Schluss noch Regen.

 

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